Mit launigen und fröhlichen Gedanken zum Frühling begrüßte die Vorsitzende der Ev. Frauenhilfe Aminghausen-Leteln Heidi Schlappa die anwesenden Frauen in der St.-Markus-Kirche, um das 110. Jahresfest zu feiern. Ein Grund, dankbar Rückblick zu halten, aber auch in die Zukunft zu schauen.
Kaiserin Auguste Viktoria rief die Frauenhilfe 1889 in Berlin ins Leben, um Armen, Notleidenden, Verlassenen und Kranken zu helfen. In Aminghausen trafen sich 1907 schon 27 Frauen unter der Leitung einer Lehrersfrau in der Aminghauser Schule und gründeten den Ortsverein. In Leteln trafen sich 12 Mitgliedsfrauen etwas später in der Letelner Schule. Heute gehören 100 Frauen zur Frauenhilfe Aminghausen-Leteln. Sie ist Teil des Landesverbandes der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, dem 39 Bezirks- und Stadtverbände angehören, die mit Gruppen in fast allen westfälischen Gemeinden vertreten sind.
Die Angebote in der St.-Markus-Kirche in Leteln reichen vom Nachmittagskreis für ältere Frauen bis zu den Abendkreisen „Montagsrunde“ und „Teeabend“ für jüngere Frauen. Die Teilnehmerinnen beschäftigen sich mit biblischen wie mit gesellschaftspolitischen Themen. Es gibt Literaturabende, Kreativität, Ausflüge und auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. Diakonische Aufgaben haben sich im Laufe der Zeit verändert, heute werden mehrere Projekte mit Spenden unterstützt. 20 Bezirksfrauen sorgen dafür, dass der Nachbar vor Ort im Blick bleibt. Sie besuchen zum Beispiel Kranke, begrüßen Neuzugezogene und gratulieren zu Geburten.
Zur Jubiläumsfeier begrüßte der Vorstand der Frauenhilfe rund 70 Gäste, darunter Dr. Karola Lohmann, die mit ihrem Ehemann, dem ehemaligen Gemeindepfarrer, jahrelang die Frauenhilfe prägend begleitet hatte. Die Feier begann mit einem Frühstück. Danach hörten die Frauen das Referat zum Thema „Grenzgängerinnen – Grenzen erkennen, setzen, überschreiten an Beispielen aus dem Buch Ruth in der Bibel“. Referentin war Heidrun Fillies aus Lippe, ein ehemaliges Gemeindemitglied. Der Vormittag endete mit der Mitgliederversammlung.
Der Festgottesdienst am darauffolgenden Sonntag gab dem Jubiläum einen Abschluss. Zum Thema des Gottesdienstes „Schaffe mir Recht“ hielt Superintendent Jürgen Tiemann die Festpredigt.
Bei aller Rückschau in die Geschichte und mit dem Wissen um die ständige Veränderung schaut die Frauenhilfe positiv in die Zukunft: Alte Wege verlassen, Neues ausprobieren.
(Text von Heidi Schlappa)