Minden. Die Filmreihe „Kirchen und Kino“ hat Tradition: Aktuell beginnt gerade die 22. Staffel. Neu ist, dass die Reihe nun auch in Minden zu sehen ist. Bislang war die nächstgelegene Möglichkeit, Filme aus der „Kirchen und Kino“-Reihe zu erleben – 17 Jahre lang – das UCI in Bad Oeynhausen. Nun ist das Bad Oeynhausener Kino aus der Kooperation ausgestiegen und stattdessen sind jetzt „Die Birke“ in Minden und das Capitol in Herford mit an Bord.

Insgesamt 29 Kinos in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen zeigen die acht Filme, die allesamt von der evangelischen und katholischen Filmarbeit in Deutschland und der Schweiz prämiert wurden. Zur Auswahl standen dieses Mal 28 Filme, die zum „Kinotipp der Katholischen Filmkritik“ beziehungsweise zum „Film des Monats“ gekürt worden waren.

Träger des ökumenischen Projekts vor Ort sind jeweils ein Kino und örtliche Vertreter der katholischen sowie der evangelischen Kirche. In Minden kooperiert Die Birke mit dem Evangelischen Kirchenkreis Minden, vertreten durch Pfarrer Armin Backer, und dem Dekanat-Herford-Minden, vertreten durch Dekanatsreferent Martin Decking. Backer ist Pfarrer am Albert-Schweitzer-Haus und Synodalbeauftragter für Kulturarbeit des Kirchenkreises Minden. „Kirchen und Kino“-Tag in Minden ist von Oktober bis Mai jeweils am ersten oder zweiten Mittwoch des Monats um 19.30 Uhr in der Birke, Marienstraße 7, 32427 Minden. Der Eintritt kostet dann jeweils 8 Euro. Von den acht ausgewählten Filmen waren sieben bislang in Minden im Kino noch nicht zu sehen.

An vielen Spielorten – und so auch in Minden – startet die Filmreihe mit „Perfect Days“. Der auf Japanisch gedrehte Film des deutschen Regisseurs Wim Wenders stellt die tägliche Routine eines Toilettenreinigers in Tokio in den Mittelpunkt. Diese Premiere von „Kirchen und Kino“ in Minden findet statt am Mittwoch, 9. Oktober, in der Birke. Der Premieren-Abend beginnt um 19 Uhr mit einem kleinen Umtrunk und der Begrüßung durch Vertreter der Birke, des Kirchenkreises und des Dekanats; anschließend ist dann Perfect Days zu sehen.

In „20.000 Arten von Bienen“ geht es um einen achtjährigen baskischen Jungen, der darauf besteht, ein Mädchen zu sein, und darum, wie sein Umfeld damit umgeht (6. November).

„Mein fabelhaftes Verbrechen“ ist eine temporeiche und doppelbödige Krimikomödie um eine mittellose Schauspielerin, die im Paris der 1930er Jahre des Mordes an einem berühmten Produzenten beschuldigt, dann aber freigesprochen wird (4. Dezember).

Komplizierte Familienverhältnisse spielen auch in „Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris“ eine Rolle. Eine schizophrene Frau reist mit ihrer Schwester und deren Mann auf einer geführten Tour mit dem Bus nach Paris; nicht alle Mitreisenden kommen mit ihrer schonungslosen Offenheit zurecht (8. Januar).

The Zone of Interest“ ist ein packender und schonungsloser Film über das Konzentrationslager in Auschwitz aus der Perspektive von Kommandant Rudolf Höß und dessen Frau Hedwig (5. Februar).

Morgen ist auch noch ein Tag“ zeigt den Kampf italienischer Frauen gegen ein unterdrückendes Patriarchat und setzt dabei neben realistischen Szenen auch verfremdende Komik-, Musical- und Krimi-Elemente ein (5. März).

Green Border“ stellt die schockierende Brutalität dar, mit der Migranten an der Grenze zwischen Belarus und Polen zurückgedrängt werden (9. April).

„The Quiet Girl“ thematisiert eine problematische Familienkonstellation, die ein zurückhaltendes Mädchen aus einer kinderreichen irischen Familie belastet. Als es in den Sommerferien zu Verwandten geschickt wird, wirkt das zunächst wie eine Abschiebung, erweist sich dann aber als Wohltat, da das Kind dort ungekannte Wärme und Zuneigung erfährt (7. Mai).

Weitere Informationen rund um die Filmreihe und zu den einzelnen Filmen gibt es auf kirchen-und-kino.de.