Die Wimpelkette wird immer länger. Rote, grüne, orangefarbene, blaue und gelbe Dreiecke habe ich zusammengefügt und fertige immer noch weitere an. Auf jedes Dreieck schreibe ich ein besonderes Erlebnis dieses Sommers. Manchmal nur in Stichworten, manchmal zwei Sätze. Ich will sie einfach nicht so schnell vergessen, die kleinen und großen Begebenheiten, Farben und Gerüche! Ich schaue mir meine...
Vor einem Monat geriet ich in Nordirland in eine Parade zum „Orangemen’s Day“. Mit Kind und Kegel sowie gepackten Picknickkörben erinnerten die Protestanten an ihren Sieg über die Katholiken vor 334 Jahren. Mich hat das befremdet. Gefeiert wurde nicht das Karfreitagsabkommen, das 1998 zu einem Ende des blutigen Nordirlandkonflikts führte. Im Mittelpunkt stand vielmehr der Sieg der einen über die...
In den katholischen Gottesdiensten wird an diesem Wochenende die Geschichte von Elija erzählt (1. Kön. 19,4-8). Erschöpft legt er sich unter einen Ginsterstrauch, klagt Gott sein Leid und bittet ihn sogar, sein Leben zu nehmen. Wofür Elija sich einst eingesetzt hat, scheint für ihn keinen Sinn mehr zu haben. Er will und kann nicht mehr, will sein Werk aufgeben. Der große, starke Prophet Elija...
Martin Luther soll einmal sinngemäß gesagt haben: „Es gibt nichts, was der Mensch so gut im Gedächtnis behält, wie die Kränkungen und nichts, was er so schnell vergisst wie das Gute, das ihm widerfährt.“Ich kann dem Spruch Luthers nichts entgegensetzen, die mir widerfahrenen Kränkungen habe ich sehr lebendig im Gedächtnis, das Gute nehme ich für gewöhnlich als selbstverständlich hin und vergesse...
Mein Lieblingsurlaub: In die Pedale hängen und ab die Post – egal wo und wohin, am besten direkt von zu Hause und einfach drauf los. Gleich vor der Haustür steht die weite Welt offen, findet sich immer ein Pfad, auf dem ich Gottes Natur mit allen Sinnen genießen kann, ungestört von motorisierten (fossil oder regenerativ hin oder her) Zeitgenossinnen. Außer dem Stand der Sonne, der Richtung der...
Die Beine baumeln lassen, gemütlich auf einem Liegestuhl sitzen oder baden im Meer, wandern in den Bergen, die Wolken beobachten, die Vögel am Himmel wahrnehmen, das Leben genießen.Wenn ich an dieses Lebensgefühl denke, dann kommen mir die Gedanken des Liederdichters Joachim Neander in den Sinn.1680 dichtet er ein Schöpfungslob, dass seinesgleichen sucht:EG 504 Himmel, Erde, Luft und Meer zeugen...