Viele von uns werden sie kennen, die Sternsinger. Gruppen von Kindern, einige davon als Könige (oder Königinnen) verkleidet, ziehen in diesen Tagen durch Städte und Dörfer und geben den Sternsingersegen an die Menschen weiter. Zugleich sammeln die Kinder für Hilfsprojekte, die bedürftigen Kindern weltweit zugute kommen.
Ich bin dankbar, dass diese Aktion, die eigentlich in der katholischen Kirche beheimatet ist, bei uns in Petershagen zu einem ökumenischen Projekt geworden ist. Kinder aus katholischen und evangelischen Gemeinden werden in einem ökumenischen Gottesdienst gemeinsam ausgesandt, um Menschen in unseren Dörfern zu besuchen.
Nach dem Besuch bleibt etwas von ihnen zurück: Ein Aufkleber mit den Buchstaben C+M+B. Die Buchstaben bedeuten: „Christus mansionem benedicat“ (= „Christus segne dieses Haus“). Ein guter Wunsch, denn er erinnert uns daran, wovon wir leben: Vom Segen, den Gott uns schenkt. Nicht das, was wir sind, tun und haben, trägt uns, sondern Gottes Hand.
Ein Psalmbeter hat das einmal so ausgedrückt: „Wenn der HERR nicht das Haus baut, dann ist alle Mühe der Bauleute umsonst. Wenn der HERR nicht die Stadt bewacht, dann wachen die Wächter vergeblich.“ (Psalm 127,1). Gerade in diesen Zeiten merken wir, dass wir als Menschen trotz allem technischem und medizinischem Fortschritt nicht alles in der Hand haben.
Da können wir den Zuspruch, dass Gott uns segnet, gut gebrauchen. Gottes Segen ist keine Garantie, dass im Leben immer alles klappt und dass uns nichts Schweres begegnet. Aber Gott sagt fest zu, dass er es dennoch gut mit uns meint, uns auch auf schweren Wegen Kraft gibt und uns nicht allein lässt. Und dass am Ende aller unserer Wege er selbst steht, um uns in seine Arme zu nehmen. Ich bin dankbar, dass ein kleiner Aufkleber mit den Buchstaben „C+M+B“ mich immer wieder daran erinnert.
Thomas Salberg
Pfarrer, Kirchengemeinde Friedewalde