Das Jahr 2025 ist noch relativ jung und doch ist schon so viel passiert, was auch für die gesamten 12 Monate reichen würde. Wie blicken Sie auf die vor uns liegende Zeit? Sind Sie eher ein Pessimist oder ein Optimist? Die Antwort auf diese Frage ist sehr wichtig. Ich werde nie vergessen, wie ich vor Jahrzehnten mit einem Überlebende des Konzentrationslagers Buchenwald gesprochen habe. Ich wollte von ihm wissen, welche Einstellung für das Überleben notwendig wäre. Seine Antwort war sehr merkwürdig: Er meinte, man durfte kein Pessimist sein, weil man dann die Lebenskraft verloren hätte. Man durfte aber auch kein Optimist sein, weil man dann am laufenden Band enttäuscht wäre. Seine Antwort war, man musste ein REALIST sein. Seine Worte erinnerten mich an eine Zusage, die wir in der Heiligen Schrift, im Römerbrief, Kapitel 8, Vers 28 finden:

 

 „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“

 

Nicht wir hoffen, wir würden es uns wünschen, nein, WIR WISSEN. Wir wissen, dass uns, wenn wir in Gemeinschaft mit Gott bleiben, alle Dinge zum Besten dienen, auch die, welche wir uns selbst niemals ausgesucht hätten, auch die, welche uns mit Angst erfüllten. Wir bekennen damit den Glauben, dass alles, was uns widerfährt erstmal die Schranke bei Gott passieren muss, auch wenn wir Vieles nie begreifen werden. Uns wird zugesprochen, dass wir nie ein Spielball in der Hand eines blinden Schicksals sind, sondern uns immer in Gottes Hand geborgen wissen dürfen. Was wir  ausdrücklich nicht wissen, ist was die vor uns liegende Zeit bringen wird. Aber wir brauchen uns nicht mit Pessimismus zu quälen oder blauäugig von einer Enttäuschung zur Andren schreiten. Wir dürfen wie ein kleines Kind alles aus Gottes Hand in Empfang nehmen, denn wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zu Besten dienen. In diesem Sinne: in welche Stürme wir auch möglicherweise geraten sollten, lass uns einen kühlen Kopf bewahren.

Daniel Brüll

Daniel Brüll

Pfarrer, Kirchengemeinde Petershagen