„Es gibt nichts, was es nicht gibt“, pflegte der erfahrene Hausarzt von gegenüber zu sagen, wenn er von den vielen Jahren in seinem Beruf sprach.
So ist es auch in der Adventszeit. Es gibt nichts, was es nicht gibt, an hohen Erwartungen an die Advents- und Weihnachtszeit, die auch mal enttäuscht werden. An Rissen und Konflikten in Familien, die in der Adventszeit so richtig deutlich werden, wo doch eigentlich alles so schön sein soll. An Traurigkeiten, Sorgen und Krankheiten, die nicht mit der heimeligen Atmosphäre dieser Zeit zusammenpassen wollen. An Termindruck, der in diesem Jahr wieder losgeht, damit man endlich wieder gestresst von Adventsfeier zu Adventsfeier laufen kann.
Ich kann dies nicht mit schönen theologischen Gedanken verändern. Und doch gibt es auch nichts, was es nicht gibt, an Wunderbarem in der Adventszeit. Es gibt die schönen Begegnungen und Gespräche mit Menschen, die ich lange nicht mehr gesehen habe. Es gibt die ansteckende Begeisterung der Kinder in dieser Zeit. Es gibt die Musik, die meiner Seele guttut. Und es gibt eine große Hilfsbereitschaft für andere, die mich erfreut und die mir Hoffnung gibt. Weihnachtspakete oder gestrickte Socken für die Tafeln, Hilfspakete mit warmen Sachen für die Ukraine, Einladungen an Flüchtlinge hier bei uns und vieles mehr. Der Zauber dieser Zeit ist das Wunderbare, das Unerwartete.
Die Bibel sagt das so: Bei Gott ist nichts unmöglich. Das sagt der Engel zu Maria, der ihr die Geburt Jesu ankündigt, im Lukasevangelium im 1. Kapitel. Glaubt an die Wunder Gottes, gebt nicht auf zu hoffen. Vertraut, dass Dinge neu werden können. Einen zauberhaften 4. Advent wünscht Ihnen
Mirjam Philipps
Pfarrerin, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Windheim