Ein Tag des Gedenkens wird der kommende Sonntag, 18. April, sein. Dann soll bundesweit an die Menschen, die in der Corona-Pandemie verstorben sind, erinnert werden. Zu diesem gemeinsamen Gedenken hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aufgerufen. In Berlin wird es eine kleine, zentrale Feier geben, die auch im Rundfunk und im Fernsehen ab 13 Uhr übertragen wird.
Über den Deutschen Städtetag sind in der vergangenen Woche alle Kommunen aufgerufen worden, sich zu beteiligen. Auch die Stadt Minden und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Minden (ACK) haben sich Gedanken über mögliche Formen der Beteiligung gemacht und wollen ein Zeichen setzen. So werden am Sonntag um 15 Uhr in Minden und Umgebung viele Kirchenglocken läuten. Damit beziehen sich die Kirchen auf das Karfreitagsläuten zur Sterbestunde Christi (15 Uhr).
Wie auch sonst an den Sonntagen sind am 18. April viele Kirchen zeitweise geöffnet; sie alle laden ein zum Gebet und zum stillen Gedenken für die Opfer der Corona-Pandemie. Superintendent Michael Mertins wird im Online-Gottesdienst des Kirchenkreises am 18. April für die Corona-Opfer und ihre Angehörigen beten. Die Fahnen vor dem Rathaus werden am 18. April auf Halbmast gesetzt. Auch wird am Samstag eine Traueranzeige im Mindener Tageblatt veröffentlicht.
Bürgermeister Michael Jäcke wird sich aus diesem Anlass mit einer neuen Videobotschaft an die Mindener*innen richten. Diese ist ab kommenden Freitag von der Homepage der Stadt www.minden.de und der Internet-Seite des Kirchenkreises www.kkminden.de verlinkt. Mit der stellvertretenden Bürgermeisterin Renate Müller wird Michael Jäcke am Sonntag in der Kapelle des Nordfriedhofes für die Mindener Verstorbenen Kerzen anzünden und Blumen ablegen.
„Der 18. April soll ein Tag des Innehaltens sein, der zeigt, dass wir als Gesellschaft Anteil nehmen und dass wir die Toten und das Leid der Hinterbliebenen nicht vergessen“, fasst Bürgermeister Jäcke zusammen. Allein in Minden sind seit März 2020 41 Menschen an oder in Zusammenhang mit Covid 19 gestorben, kreisweit 247. Viele, die die Virus-Infektion überlebt haben, leiden noch heute an den Folgen der Erkrankung. Aktuell gibt es knapp 400 aktive Corona-Fälle in Minden. Die Inzidenz liegt bei mehr als 150. Die Krise sei noch nicht überwunden, so der Bürgermeister, der alle Bürgerinnen und Bürger in seiner Videobotschaft weiter zum Durchhalten aufruft.
„So richtig es auch ist, mit dem Gedenktag am 18. April ein Zeichen zu setzen für das unfassbare Leid, das durch die Corona-Pandemie überall in der Welt über die Menschen gekommen ist, so unverantwortlich wäre es zum jetzigen Zeitpunkt, eine große Veranstaltung durchzuführen“, sagt Superintendent Michael Mertins. Der Evangelische Kirchenkreis Minden habe daher gemeinsam mit der Katholischen Dompropsteigemeinde Minden, der Evangelisch-Methodistischen Gemeinde Minden und der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Minden beschlossen, auf einen Gedenkgottesdienst am 18. April zu verzichten. Stattdessen sei ein gemeinsames Gedenken geplant, sobald die Corona-Krise überwunden ist, kündigen Jäcke und Mertins an.
Mit den Ländern, Kreisen, Städten und Gemeinden möchte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dass am 18. April an die Menschen gedacht wird, die an „diesem tückischen Virus“, aber auch an alle diejenigen, die während der Pandemie gestorben sind. Das Gedenken ist ebenso den Hinterbliebenen gewidmet, die ihre Angehörigen beim Sterben nicht begleiten durften und denen wichtige und trostspendende Rituale der Trauer nicht möglich waren. Noch immer dürfen Trauerfeiern und Beisetzungen nur in kleinstem Kreis stattfinden.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier richtet am 18. April 2021 um 13 Uhr im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt die zentrale Gedenkfeier für die in der Corona-Pandemie Verstorbenen aus. Der Gedenkakt wird unter anderem live im ZDF, im Deutschlandfunk und auf verschiedenen ARD-Hörfunkwellen übertragen.
Link zur Video-Botschaft von Bürgermeister Michael Jäcke: https://youtu.be/PyprKVhvujY
(Beitrag von Susann Lewerenz / Stadt Minden)