Lukas 17, 5-6
Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und glaubst in deinem Herzen, so wirst du gerettet. Der, wer mit dem Herzen glaubt, wird gerecht; und wer mit dem Munde bekennt, wird selig.
Der Glaube steht im Mittelpunkt.
Im Gottesdienst sprechen wir das Glaubensbekenntnis. Sind es nur aneinandergereihte Worte, zu denen wir uns bekennen? Nein, es sind Tatsachen, auf die ich mein Leben baue, die mir Kraft und Orientierung schenken und die mich glücklich machen. Der Glaube kann so vieles bewegen.
Auch Jesu Jünger wussten von der Wirksamkeit des Glaubens. Sie hinterfragten sich oft, waren der Meinung, sie hätten einfach zu wenig Glaube in sich vereint. Sie verglichen sich mit Jesus, der für sie überschwänglichen Glauben besaß. Ich glaube, sie haben sich oft gewünscht, Jesu legte ihnen die Hände auf, und sie fühlten Gottes Kraft durch ihre Körper strömen. Sie hätten plötzlich Superkräfte, wären mutiger und stärker, könnten Bäume ausreißen und Berge versetzen.
Aber auch Jesus hat nicht wirklich Berge versetzt, weder den Ölberg noch andere Gebirge. Er wollte nur begreiflich machen, was wir bewegen können, wenn wir nur glauben. Er hat oft gesagt, bei seinen Heilungen: Dein Glaube hat dir geholfen!
Einige Menschen haben große Dinge vollbringen können, weil sie fest im Glauben standen. Ich denke da an Mutter Teresa oder Nelson Mandela, oder die Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai. Sie hat trotz erheblichen Widerstandes in ihrem Land, Kenia, Bäume gepflanzt. Sie galt als Vorreiterin zur Entwicklung von Demokratie, Frauenrecht und Umweltschutz und ihr Handeln wird auch über ihren Tod im Jahr 2011 noch heute weitergeführt.
Jeder von uns hat seine Aufgaben im Leben. Mögen sie sich im Alltäglichen erschöpfen oder Herkulesaufgaben sein. Wir müssen sie nur angehen im Vertrauen auf den lebendigen Gott. Ob uns dann Kraft wächst, Bäume rauszureißen oder neue zu pflanzen, das wird sich dann erweisen.
Schwester Andrea Brewitt
Oberin der Diakonissengemeinschaft der Diakonie Stiftung Salem