Ich fahre durch die Dämmerung. Bald wird es dunkel sein.
Sich sehe beleuchtete Einfahrten, Lichterketten an den Häusern, ein Stern am Giebel.
Ich lasse ich hinter mir, was war: Schönes und Unwegsames. Stelle mich ein auf das, was kommt.
Ein Vers begleitet mich. Er wurde in einer Zeit lange vor Jesu Geburt von Jesaja gesagt wurde:
„Bereitet Gott in der Wüste den Weg; denn siehe, Gott kommt“.
Was passiert, wenn Gott kommt? Sehnsucht wird wach: Danach, dass Dinge heil werden, dass Frieden sich ausbreitet, dass es gerecht zugeht.
Wo ist Gott, wenn es in mir dunkel ist? Wenn ich Nachrichten schaue? Wenn Gewalt und Not sichtbar wird?
„Siehe, Gott kommt!“ Gott kommt uns entgegen. Gott, der für Licht und Liebe steht, der Frieden bringt, gesund macht und uns staunen lässt. Halten wir Ausschau nach den Spuren davon. Da sind Kinder, die voller Neugier die Welt entdecken. Nachbarn, die übern Gartenzaun plaudern. Ein Krisengebiet, das sich beruhigt. Siehe, Gott kommt. Da kommt was auf uns zu! Eine großartige Begegnung erwartet uns.
„Bereitet Gott in der Wüste den Weg“. In wüsten Zeiten einen Weg für Gott bereiten? Eine Mammutaufgabe! Aber Moment: Gott ist ja auf dem Weg zu uns. Wir tragen nur unseren Teil dazu bei. Eine Aufforderung: Macht mit, denn ich bin unterwegs zu euch. Sorgt dafür, dass Gottes Spuren zu erkennen sind. Kurz: Wir haben da einen Job zu erledigen: Gott die Anreise zu erleichtern. Da wo wir gerade sind, wie es uns möglich ist.
Wie gut, dass das „Bereitet“ sich an Mehrere richtet. Das schaffen wir nämlich nur gemeinsam!
Bereiten wir also nicht nur Plätzchen und gutes Essen vor. Bereiten wir vor, dass Gottes Wege zu seinen Menschen und auch zu uns leichter werden. So kann sich Licht und Liebe ausbreiten, Frieden und Zuversicht wachsen.
Ich komme zuhause an. Am Nachbarhaus sehe ich drei große Sterne. Sie verbreiten ihr Licht in warmen Tönen. Es ist, als ob mir Gott zuflüstert: „Ich bin da“.
Renate Sierig
juenger unterwegs