Schweren Herzens hat die Präses der Evangelischen Landeskirche von Westfalen (EKvW), Dr. h. c. Annette Kurschus, am Dienstag, 15. Dezember, den Kirchengemeinden der EKvW dringend empfohlen, ab sofort auf alle Präsenzgottesdienste und andere kirchliche Versammlungen zu verzichten. Diese Empfehlung gilt auch für den vierten Advent und die Weihnachtstage und bis zum voraussichtlichen Ende des Lockdowns am 10. Januar; sie bezieht sich sowohl auf Veranstaltungen innerhalb von Gebäuden als auch unter freiem Himmel.
„Die Evangelische Kirche von Westfalen hält es angesichts der gegenwärtigen und deutlich veränderten Lage – trotz der bisher bewährten Schutzkonzepte – für ein Gebot der Vernunft, auf Versammlungen von Menschen möglichst zu verzichten, um Menschen nicht zu gefährden“, erklärte Kurschus. „Darin erkennen wir – im Respekt vor den Entscheidungen anderer Landeskirchen und Bistümer – zu diesem Weihnachtsfest unseren Auftrag, der Liebe Gottes zu den Menschen zu entsprechen.“ Schweren Herzens schließt sich der Evangelische Kirchenkreis Minden dieser Haltung an.
Zu keiner anderen Zeit im Jahr nehmen Menschen das Angebot, Gottesdienst zu feiern, so gern und in so großer Zahl wahr wie zum Weihnachtsfest. Um auch in diesem Jahr und unter Berücksichtigung sämtlicher Corona-Schutz-Auflagen möglichst vielen Menschen den sicheren Besuch von Gottesdiensten zu ermöglichen, hatten sich die Gemeinden im Mindener Land eine Menge einfallen lassen. Viele Gemeinden wollten Freiluftgottesdienste anbieten, weil draußen die Infektionsgefahr geringer ist. Viele hatten beschlossen, mehr Angebote zu machen und dafür die Angebote kürzer zu gestalten, weil die Teilnehmerzahl aktuell begrenzt ist und weil die Ansteckungsgefahr größer ist, je länger man sich an einem Ort aufhält. Auch Aktionen wie weihnachtliche Stationenwege oder Gottesdienste auf Bauernhöfen waren vorgesehen.
„Viele, viele Haupt- und Ehrenamtliche haben hart daran gearbeitet, auch unter dem Vorzeichen der Corona-Krise möglichst viel möglich zu machen, und sind nun verständlicherweise enttäuscht“, bedauert Superintendent Michael Mertins. „Dennoch sind wir uns im Kirchenkreis Minden einig, dass dieser Weg in der jetzigen Situation der richtige ist, wir leben unseren Glauben, indem wir verzichten.“ In einer außerplanmäßig einberufenen Videokonferenz am Mittwochnachmittag sei das Einverständnis der Pfarrerinnen und Pfarrer mit der Position der Landeskirche groß gewesen. Etliche Gemeinden überlegten nun, ob sie über Weihnachten zumindest Zeiträume anbieten, in denen ihre Kirchen offen sind, so dass sie für Momente der stillen Einkehr und des Gebets zugänglich sind. Sobald darüber Klarheit besteht – in vielen Fällen müssen zunächst noch die Presbyterien darüber beraten – werden die Gemeinden auf ihren Internetseiten darüber informieren.
Bereits jetzt steht fest, dass es eine Fülle an Internetgottesdienst-Angeboten aus dem Kirchenkreis Minden geben wird.
Online-Gottesdienste Weihnachten 2020 aus dem Kirchenkreis Minden