Das neue Jahr 2024 nimmt langsam Fahrt auf. Die Kälte, die Dunkelheit und Stürme dieser Jahreszeit mögen umtriebige Unternehmungen noch ein wenig im Winterschlaf schlummern lassen. So motiviert die Zeit um den Jahreswechsel seit jeher dazu, sich innerlich zu justieren:
Welche „alten Gleise“ werde ich weiter befahren müssen und wollen;
welche neuen Weichenstellungen werden sich ergeben können;
auf wen werde ich mich verlassen können;
was werden erhoffte Sternstunden sein können;
woraufhin möchte ich hinwirken;
welche Unwägbarkeiten werden mich ereilen;
welche Widerstände sind zu bewältigen;
welche Oasen der Regeneration werde ich haben?
Einen inneren Kompaß mag sich jede und jeder zugelegt haben – mehr oder weniger ausgelotet – doch zumindest im Prozeß des Justierens und Ausrichtens begriffen. Unsere Blickrichtung dazu mag der schon in die Jahre gekommenen, zugleich höchst aktuellen Prozeßkampagne des Ökumenischen Rates der Kirchen gelten: Gerechtigkeit – Frieden – Bewahrung der Schöpfung. Schon 1983 hat der weltweite Kirchenverbund diese Zielsetzung ausgerufen und damit ein jahrzehntelanges Arbeiten und Einsetzen dafür ausgelöst. Wird nur einem Teil dieser Trilogie nicht zureichend entsprochen, gerät das ganze Lebens-Gefüge außer Kontrolle. In unserem allernächsten Umfeld, wie in allen denkbaren angrenzenden größeren und kleineren Umfeldern.
Unser privates Suchen und Streben nach persönlicher Integrität und Identität bleibt unweigerlich eingebunden in diese Rahmengebung. Legen wir es in das Psalmgebet dieses Sonntags:
Gast bin ich auf der Erde. Von Deiner Freundlichkeit, GOTT, ist die Erde erfüllt. Ewig, GOTT, hat Dein Wort Bestand. Von Generation zu Generation reicht Deine Treue. (Psalm 119,19.64.89.90)
Iris Rummeling-Becht
Pfarrerin, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde St. Marien/Bezirk St. Lukas