Minden. Mehr als 100 Künstlerinnen und Künstler sind am Wochenende in Minden aufgetreten und haben sich damit für Geflüchtete aus der Ukraine engagiert. Ohne Gage beteiligten sie sich an einer Benefiz-Aktion, die von Oliver Roth, Eduard Schynol und Andreas Schöneberg initiiert worden war. Die Idee: In vier Mindener Innenstadtkirchen treten jeweils vier Künstler*innen-Gruppen nacheinander auf. Die Auftritte beginnen immer zur vollen Stunde, dauern rund 40 Minuten lang und in der darauf folgenden zwanzigminütigen Pause hat das Publikum Gelegenheit, die Kirche zu wechseln.
In der St.-Marien-Kirche waren zu erleben das Electric Ace Trio und die Sängerin Lilith unter dem Motto „Rock trifft auf Chanson“, Blues, Rock und Pop mit dem Duo HartBerg (Herbert Hartmann und Ferdy Doernberg), Eduard Schynol mit einer Lesung sowie Peter Wilcek und Jens Peteresen mit ihrem Programm „Best of auswendig“ und zum Abschluss Songs von Storch und Storch. In St. Martini spielten zunächst KICK Pop und Rock aus den Achtzigern, dann LowNoise Rock, Theo Da Vinci & Friends Soul und Funk (vgl. Foto) und schließlich SEXXY Songs von Marius Müller-Westernhagen. In der Reformierten Petrikirche traten auf Herr Schoen & Jens Petersen mit eigenen und gecoverten Liedern, das Impro-Theater SpekSpek und Ecki Stieg & George Kochbeck mit ihrem Radio-Urgestein-Programm. Zuletzt präsentierten Anastasia Symonovych und Jochen Mühlbach eine Kombination aus Dark Wave Klangkunst aus der Ukraine und Lesung von Texten aus Bibel und Literatur. In der Offenen Kirche St. Simeonis begann das Programm mit „Russkij Chansons in zwei Sprachen“ vom Duo Alona & Jakob. Danach gab es ein Platzkonzert mit dem Musikzug Todtenhausen, ein kleines Konzert von Rebekka Wittig-Vogelsmeier (Cello) sowie von Almut Buchholz (Orgel) und zu guter Letzt einen Auftritt des Tango-Trios Trio Tipico Westfalica.
Wie bei der Nacht der Offenen Kirchen wechselten auch an diesem vielseitigen Abend etliche Gäste gern zwischen den Kirchen hin und her, während andere lieber an einem der Veranstaltungsorte verweilten. „Trotz der Kürze der Vorbereitungszeit klappte alles sehr gut und die Stimmung war in allen vier Kirchen bestens“, freut sich Oliver Roth von der Flüchtlingsberatung des Evangelischen Kirchenkreises Minden. Auch mit dem Erlös aus der Aktion ist er sehr zufrieden: Beim Karten- beziehungsweise Eintrittsbändchen-Verkauf kamen rund 6.000 Euro zusammen, die nun komplett der Ukraine-Hilfe des Kirchenkreises zugutekommen.