Ein Pedant. Jemand, der alles ganz genau nimmt. Der sich pedantisch an Regeln hält und auch anderen gegenüber auf Einhaltung pocht. Da bleibt die Freude oft auf der Strecke. Nein, so will keiner sein!
Aber dann stoße ich mich doch an der Bergpredigt: „Kein einziger Buchstabe und kein Satzzeichen“ darf in den Geboten der Bibel gestrichen werden, „das ganze Gesetz muss erfüllt werden“ sagt Jesus im Matthäusevangelium (Kapitel 5, Vers 18). Und er erklärt, was das z.B. für die Zehn Gebote bedeutet: nicht töten, nicht ehebrechen, nicht lügen. Ist Jesus ein Pedant?
Nein, sondern Jesus hat Großes im Sinn mit seinen Leuten: Sie sollen Vorhut und Beispiel seiner neuen Welt sein!
Bei uns gibt es traurige Menschen, die über den Tod eines geliebten Menschen auch nach Jahren nicht hinweggekommen. Ihr Tod tötet auch sie, innerlich. Sie sollen getröstet werden, ihre Wunden sollen sich in Lebensweisheit verwandeln. Es gibt Menschen, die stehen plötzlich alleine da mit ihren Kindern, nach jahrelangem, kräftezehrenden Streit, mit Schuldgefühlen, alleingelassen. Sie sollen Freunde finden! Sie sollen spüren, dass sie wertvoll sind! Es gibt Menschen, denen Unrecht geschieht und die hinters Licht geführt werden und nicht einmal ihre Versicherung kümmert sich darum. Sie sollen Recht bekommen!
Das Gesetz Gottes, die Bibel, hat diese neue Welt zum Ziel – Davon darf man nichts wegstreichen! Im Gegenteil, den eigentlichen Sinn muss man immer wieder freilegen! Es sind die Regeln einer neuen Welt – damit die Freude eben nicht auf der Strecke bleibt! Dafür ist Jesus in der Bergpredigt angetreten.
Matthias Rohlfing
Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde Lahde-Bierde