Wenn Sie jemand fragt, was an Ihrem Lieblingssport so besonders ist, dann werden Sie vielleicht antworten, dass es das Beste ist, einmal selbst zu einem Training zu kommen, um den Sport auszuprobieren. Lange, theoretische Erklärungen werden kaum den Spaß vermitteln können, den Sie mit Ihrer Lieblingssportart haben. Die Liebe zu „Ihrem“ Sport werden Sie durch kühl-informative Beschreibungen nicht vermitteln können. Das eigene Erleben und Kennenlernen ist unersetzlich.
Ähnlich ist es mit Menschen. Durch reines Charakterisieren einer Person werden Sie kaum jemandem beibringen können, warum sie eine gute Freundin oder er ein netter Kerl ist. Vielleicht werden Sie aber sagen: „Ich kann Euch ja einmal miteinander bekanntmachen.“ Nicht durch das Beschreiben einer Person werde ich erleben, was sie für ein Mensch ist. Erst dadurch, dass ich ihr begegne und mich auf sie einlasse, habe ich die Chance, sie kennenzulernen und zu erfahren, wer sie ist.
So ist es auch mit der Person Jesus Christus. Ich kann ungeheuer viel über ihn lesen und ein ganzes Studium über ihn absolvieren, ohne die Liebe zu verstehen, die Menschen ihm gegenüber haben, so dass sie sogar bereit sind, um seinetwillen Nachteile bis zur Hingabe des eigenen Lebens in Kauf zu nehmen. Um Jesus Christus – den wahren Gott und wahren Menschen – kennenzulernen, muss ich ihm begegnen wollen. Der Gottesdienst der Kirche, die Bibel – besonders das Neue Testament, der Katechismus, das Gebet oder ein wahrer Freund, Jünger, Schüler Jesu können mir helfen, Jesus Christus zu begegnen, zu erleben, wer er ist. Dann werde ich selbst erfahren, was an Jesus Christus so großartig und besonders ist.

Christian Bünnigmann

Christian Bünnigmann

Pfarrer im Pastoralverbund Mindener Land