Manchmal wird uns Christen der Vorwurf gemacht, wir würden an drei Götter glauben, wenn wir uns zum Vater, zum Sohn und zum Heiligen Geist bekennen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Christen glauben, dass es (nur) einen Gott gibt. So bezeugt es die Bibel im Alten und im Neuen Testament. Der Sonntag Trinitatis, Hochfest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, gibt diesem Bekenntnis einen gottesdienstlichen Ausdruck.
Jesus hat uns geoffenbart, dass Gott von seinem Wesen her die Liebe ist. Das wiederum bedeutet, dass Gott in sich selbst Gemeinschaft ist. Wen hätte Gott, der ohne Anfang und ohne Ende ist, sonst vor Beginn der Schöpfung lieben sollen, wenn in ihm selbst keine Gemeinschaft wäre? Es gibt ja keine Liebe ohne effektive Beziehung. Gott ist in sich selbst Gemeinschaft. Da ist eine Liebe, die sich verschenkt, und eine Liebe, die empfängt und die damit der Boden für Gemeinschaft ist. Das bedeutet es, dass Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist ist. Alle drei sind Erscheinungsformen des einen Gottes, trotzdem sind sie nicht austauschbar oder identisch. Der Vater ist der Schöpfer. Der Sohn, der konkret in die Welt gekommen ist, offenbart den Schöpfer als liebenden Vater. Der Heilige Geist ist in uns, universalisiert, er möchte spontan, unerwartet und lebensspendend eine göttliche Kraft in uns zur Entfaltung bringen.
Wir Menschen sind als Abbilder Gottes berufen, genauso Gemeinschaft und Liebe zu leben, miteinander und mit diesem Gott.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag!
Stephan Berkenkopf
Pastor im katholischen Pastoralverbund Mindener Land